Konrad Fersch ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Foto: Caritasverband Eichstätt
Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt, seine Caritas-Kreisstelle Neumarkt und die Caritas-Sozialstation Neumarkt trauern um Konrad Fersch. Fersch, der erster Kreisstellenleiter und Geschäftsführer der Caritas-Sozialstationen Neumarkt/Land sowie Neumarkt/Stadt war, ist am Montag, den 17. Februar 2025 im Alter von 88 Jahren verstorben.
Fersch wurde am 16. November 1936 im Gemeindeteil Roßthal der Stadt Berching geboren und legte 1961 den Abschluss als Sozialpädagoge ab. Er leitete die Caritas-Kreisstelle Neumarkt von 1962 bis zum Jahr 2000 fast vier Jahrzehnte. Dabei war er die ersten elf Jahre als Einzelkämpfer im Einsatz, bis die erste Mitarbeiterin kam. Er baute zudem in den 60er-Jahren das Katholische Volksbüro der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) auf, in dem er selbst lange tätig war. In den Neunzigerjahren entstand unter seiner Regie das Sozialzentrum der Caritas in der Friedenstraße in Neumarkt. Es wurde zu einer Anlaufstelle für Hilfe suchende Menschen bei allen Fragen und beheimatete die erste Tagespflege in Neumarkt.
Der frühere Eichstätter Caritasdirektor Johannes Schmidt sagte über den Verstorbenen bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand: "Immer von einem tiefen Glauben und einer innigen Liebe zu Gott und seiner Kirche geprägt, hat Konrad Fersch überzeugend seinen Dienst getan." Und Schmidt ergänzte: "Immer wieder hat er Dampf gemacht für das soziale Engagement der Kirche, der Pfarreien und der Kommunen."
Der frühere Vorsitzende des Caritasverbandes Domkaplan Ernst Rupprecht erklärte, dass Fersch jederzeit nach den drei Leitlinien der Caritas gearbeitet habe: der Liebe zum Nächsten, für die Vermittlung zwischen Kirche und Staat sowie für den Brückenschlag zwischen den Konfessionen. Der ehemalige Dekan Richard Distler würdigte den Aufbau der Caritas in Neumarkt als "Lebenswerk des Konrad Fersch". Obwohl in der Sozialarbeit professionelle Arbeit gefordert sei, habe dieser nie den Menschen hinter der Aufgabe vergessen. Er war zudem Gründungsmitglied der Mitarbeitervertretung im Caritasverband Eichstätt.
Der Verstorbene wurde insbesondere auch für sein ehrenamtliches Engagement weit über seine beruflichen Aufgaben hinaus mehrfach ausgezeichnet. Er ist unter anderem Träger des Caritas-Ehrenzeichens in Gold und des Bundesverdienstkreuzes. Bei dessen Verleihung wurde insbesondere Ferschs Organisation von über 70 Hilfstransporten im Rahmen der Polenhilfe von 1982 bis 1988 gewürdigt. Ebenso engagierte er sich ab 1991 in der Kroatienhilfe. Nach den Worten des seinerzeitigen Staatssekretärs Hans Spitzner leistete Fersch somit "einen erheblichen Beitrag zur Linderung der Not und zur Völkerverständigung".
Das Requiem findet am Freitag, den 21. Februar 2025 um 10 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche am Wolfstein statt, anschließend die Beerdigung.