"Ihr seid Spitze!"
Spontanes Handeln und gemeinschaftlicher Zusammenhalt sind in Coronazeiten gefragt. Das hat auch die Caritas-Sozialstation in Greding erfahren. Nach einem Hilfeschrei, dass dem ambulanten Dienst dringend benötigte Schutzkleidung fehlte, rief Kaplan Dominik Pillmayer auf "allen Kanälen der modernen Medien" zu Stoffspenden auf. Daraus sollten freiwillige Helferinnen Mundschutz und Kittel nähen.
Der Aufruf des Priesters verhallte nicht ungehört: "Es geschah im wahrsten Sinn des Wortes ein Wunder", meint Irene Tratz, Vorsitzende des Krankenpflegevereins Greding. In wenigen Tagen nach dem Spendenaufruf war die benötigte Stoffmenge für die dringend benötigte Schutzkleidung vorhanden. Im ersten Schritt wurden über 150 Mund- und Nasenschutz-Masken gefertigt. Doch sehr bald zeigte sich, dass auch Schutzkittel benötigt werden. Denn die Lieferung des Materials brach innerhalb kürzester Zeit völlig zusammen und die Lagerbestände waren aufgrund der Pandemie-Vorschriften sehr schnell aufgebraucht.
Acht geschickte und flinke Näherinnen meldeten sich: Annemarie Benz, Elisabeth und Anna Geyer, Berta Hausner, Anni und Stefanie Karch, Gabi Reiniger und Annegret Vogg verwandelten in nicht mal zwei Wochen die gespendeten Stoffe in über 120 Schutzkittel. "Das ist ein wirklich beeindruckendes Ergebnis, in so kurzer Zeit so viele aufwendig zu nähende Kittel zu nähen", erklärt Pflegedienstleiterin Franziska Pfaller.
Sie erläutert, dass die Kittel nun bei jedem Patienten hinterlegt werden. Sie bewirken, dass die Schwestern und die hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen, die tagtäglich von Haus zu Haus fahren, keine Patienten anstecken. Nicole Ochsenkühn, stellvertretende Pflegedienstleiterin, ergänzt: "Uns allen ist die Gesundheit unserer Patienten und des ganzen Personals ein sehr großes Anliegen."
Irene Tratz dankt allen für die Spenden- und Hilfsbereitschaft - auch im Namen der Patienten: "Das ist wirklich großartig und vorbildlich! Wir alle sind sehr stolz auf unsere Spender und freiwilligen Helfer - ihr seid Spitze", schwärmt Tratz. Als Dank für die Gaben steht nun vor der Eingangstür der Sozialstation eine Box mit einer kleinen Aufmerksamkeit zur Selbstbedienung. "Wir kennen viele Spender gar nicht, denn manche legten wäschekörbeweise ihre Stoffspenden vor der Sozialstation ab, ohne ihren Namen zu hinterlassen."